St. Augustine Lighthouse. Bild: USActivities

St. Augustine war für die Seeleute schon immer eine Herausforderung. Die Bedingungen von Wetter, Land und Wasser stellten eine Gefahr für die Einwohner dar. Und natürlich auch die mit Schiffen ankommenden Plünderer. Nachdem Pedro Menendez St. Augustine im Jahr 1565 gegründet hatte, beschloss er, einen aus Holz gebauten Turm im Norden der Insel Anastasia Island zu errichten.

Der Turm war mit einem spanischen Soldaten besetzt, der nach ankommenden Schiffen Ausschau halten musste. Ursprünglich wurde er zur Verteidigung der Siedlung genutzt, diente aber später den Segelschiffen, die sich St. Augustine näherten als Orientierungspunkt. Der Wachturm sollte eigentlich den Schiffen helfen, die Hafeneinfahrt zu finden, hatte aber auch Sir Francis Drake auf seiner Kaperfahrt in der Karibik (1585–1586) im Mai 1586 den Weg nach St. Augustine gewiesen. Dort angekommen steckte er die Stadt und auch den Wachturm in Brand. Die Beute, die er machte war jedoch nur gering.

Der Coquina Leuchtturm

1683 ersetzte die spanische Regierung den Holzturm durch eine robustere Konstruktion aus Coquina Steinen, einem zementierten Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Muscheln besteht. Der neue Gebäudekomplex umfasste einen Wachturm, ein Wachhaus und ein Munitionslager. Er war von einer Coquina-Mauer umgeben.

Im Laufe der Zeit wechselten mehrfach die Eigentümer und der Gebäudekomplex wurde öfter erneuert und vergrößert. Dadurch wurde auch die strategische Bedeutung des Turmes für die Sicherheit der Stadt unterstrichen. Die Bedeutung als Navigationshilfe wuchs mit dem Aufschwung der Stadt als Handelsstützpunkt.

Innerhalb von sechs Monaten, nachdem Florida im Jahr 1821 ein Territorialbereich der Vereinigten Staaten von Amerika wurde, hat der Territorial Council einen Antrag an Präsident Monroe gestellt, zwei Leuchttürme in Pensacola und St. Augustine zu bauen. Daraufhin wurde der spanische Coquina Wachturm samt Wachhaus in einen Leuchtturm umgebaut. Am 5. April 1824 wurde Juan Andreu als erster Leuchtturmwärter im ersten Leuchtturm des Staates Florida ernannt. Zehn große Öllampen, die vor großen Spiegeln angebracht waren, haben das Licht erzeugt.

Während des Amerikanischen Bürgerkrieges schloss sich Florida den Konföderierten Staaten an und der Leuchtturm wurde 1862 stillgelegt, um Angriffe vom Meer aus zu verhindern.

Der neue Leuchtturm aus Ziegelsteinen

Im Jahr 1870 wurde es offensichtlich, dass das Meer dem Coquina Leuchtturm zu Leibe rücken würde und die Gefahr bestand, dass er einstürzt. Es wurden weitere fünf Acres Land westlich des alten Leuchtturms gekauft. 1871 begann man mit dem Bau des neuen Leuchtturms, der ein betoniertes Fundament hatte und aus Stein gemauert war. Vier Jahre später stürzte das alte aus Coquina erbaute Haus des Leuchtturmwärters in den Ozean, weitere zwei Jahre danach stürzte der Turm während eines Sturmes ein.

1955 wurde die Beleuchtung automatisiert und eine Fotozelle steuert seitdem das Licht. Leuchtturmwärter wurden dadurch entbehrlich. Die Leuchtanlage wird regelmäßg durch die Coast Guard gewartet. Damit die aus Bronze bestehenden Laufräder des Rundumlichts während des Stillstands am Tag keine flachen Stellen bekommen rotiert die Linse ständig.

Interessante Fakten

  • Der Leuchtturm besteht aus ca. 1,2 Millionen Ziegelsteinen
  • Die Linse ist immer noch die erste Fresnel Linse aus dem Jahr 1874. Sie ist 9,5 Feet ( ca. 2,90 Meter) groß und enthält 370 handgefertigte Prismen
  • Vor der Elektrifizierung musste der Leuchtturmwärter alle drei Stunden ein Uhrwerk aufziehen, das für die Rotation der Linse sorgte. Heute dreht sich die Linse innerhalb von 90 Sekunden einmal um die eigene Achse. Drei Bullaugen in Messingrahmen sorgen dafür, dass das Licht alle 30 Sekunden aufblitzt.
  • Der Lichtstrahl ist bis zu 21.5 Seemeilen zu sehen. Wegen auftretender Interferenzen ist das Licht jedoch über Land nicht so weit hin sichtbar.
  • Die Fassade des Leuchtturms von St. Augustine ist spiralförmig schwarz-weiß bemalt.
  • Bis man zur Observationsebene gelangt, muss man 219 Stufen überwinden. Die Observationsebene befindet sich auf der Höhe eines 14-stöckigen Gebäudes.
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