Bild: USActivities

Wenn man bei einem Reiseveranstalter oder beim ADAC ein Fahrzeug gemietet hat, bekommt man normalerweise eine Broschüre mit den wichtigsten Verkehrsregeln der USA ausgehändigt. Genaueres erfahren Sie auf der Seite US-Führerschein. Dort gibt es auch Links zu den Seiten der Führerscheinbehörden der 50 Bundesstaaten. Auf diesen Seiten gibt es auch meist die "Drivers Manuals" mit den Fragen zur theoretischen Fahrprüfung. Hier einige Tipps:

  • In den USA fährt man eher gemächlich. Raser und Drängler gibt es dort zwar auch, aber die Geschwindigkeiten sind wesentlich niedriger. Auf den meisten U.S. Highways (vergleichbar mit Bundesstraßen) und Interstate Highways (Autobahnen) sind nur maximal 55 bis 80 mph (ca. 90-130 km/h) erlaubt. Die Sherriffs wachen entweder am Straßenrand oder auch auf dem Mittelstreifen(!) über den fleißenden Verkehr und sind bei Geschwindigkeitsübertretungen nicht kompromissbereit, was die Sanktionen angeht. Generell gilt, dass die jeweils erlaubte Höchstgeschwindigkeit durch Verkehrsschilder angezeigt ist.
  • Die Straßen sind nummeriert. Das Nummernschema kennt ein-, zwei- und dreistellige Nummern. Die U.S. Highways mit den Nummern 1 bis 101 sind transkontinentale Highways. Ungerade Nummern verlaufen in Nord-Süd-Richtung, gerade Nummern in Ost-West-Richtung. Wichtige Nord-Süd-Straßen enden mit der Ziffer 1, wichtige Ost-West-Straßen mit der Ziffer 0. Je weiter die Straße im Westen bzw. Süden gelegen ist, desto höher die Straßennummer. Im Gegensatz dazu verwenden die Interstate Highways ein umgekehrtes Nummernschema.
  • Zusätze wie E und W (Ost und West), N und S (Nord und Süd) bezeichnen Teilstrecken; beispielsweise US-31E, US-31W, US-70N und US-70S.
  • Zusätzliche Schlenker werden als Alternate routes (A routes) oder als Bypass and Business Routes (B routes) bezeichnet. Als National Scenic Byway werden derzeit 125 Straßen bezeichnet, die sich durch eine herausragende archäologische, kulturelle oder historische Bedeutung beziehungsweise einen hohen Unterhaltungswert oder besonders sehenswerte Natur- und Umweltgegebenheiten auszeichnen. Der ehemalige U.S. Highway 66 ist wahrscheinlich der bekannteste U.S. Highway.
  • Auch die Ausfahrten bzw. Auffahrten der Interstate Highways sind nummeriert. Da die Nummern der Anschluss-Stellen in den Straßenkarten angegeben sind, hat man eigentlich wenig Probleme, die richtige Ausfahrt zu finden. Es kommt nicht selten vor, dass sich eine Ausfahrt auf der linken Seite der Fahrbahn befindet; dies wird jedoch rechtzeitig durch Schilder angezeigt.
  • Anders als in Deutschland gilt in den meisten amerikanischen Bundesstaaten nicht das Rechtsfahrgebot, und es ist auch erlaubt, rechts zu überholen. Wer also auf einer der mittleren oder der linken Fahrspur fährt, kann dort bleiben. Man darf sich allerdings nicht wundern, wenn man von einem Truck bei Tempo 80 (Meilen) rechts überholt wird. Auch in den USA stehen die Trucker oft unter Zeitdruck und kümmern sich nur wenig um die geltende Höchstgeschwindigkeit.
  • Ampeln stehen oder hängen hinter der Kreuzung. Generell ist es (außer in New York City) erlaubt, an einer roten Ampel rechts abzubiegen, nachdem man angehalten und sich vergewissert hat, das man freie Fahrt hat. Es gibt aber Kreuzungen, an denen man bei Rot trotzdem warten muss. Dies ist aber immer durch ein Schild ("no right turn on red") gekennzeichnet.
  • In Deutschland findet man Stopp-Schilder dort, wo man an einer vorfahrtsberechtigten Straße anhalten muss. In den USA gibt es Kreuzungen, an denen merkwürdigerweise an allen vier Seiten ein Stoppschild steht. Auch hier ist die erste Regel: Anhalten. Dann gilt: wer zuerst an der Kreuzung angekommen ist, fährt, aber bitte Vorsichtig! Es hat keinen Zweck, hinter einem wartenden Auto zu stehen und zu schimpfen, weil der nicht fährt. Der amerikanische Autofahrer bzw. die Autofahrerin hat im Gegensatz zu uns nämlich sehr viel Zeit.

Kennen Sie sich schon aus? Hier sind Fragen & Antworten zum 4-way-stop.

  • Auf langen, schnurgeraden Straßen muss mit Abblendlicht gefahren werden, ebenso bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang und bei Benutzung der Scheibenwischer.
  • Fußgänger, besonders Kinder, haben immer Vorrang!
  • Schulbusse mit blinkender Warnanlage, die Kinder ein- und aussteigen lassen, dürfen nicht passiert werden. Das gilt auch für Fahrzeuge aus der Gegenrichtung!
  • Wer außerhalb geschlossener Ortschaften anhält oder parken will, muss mit seinem Fahrzeug vollständig von der Fahrbahn herunter. Bei einer Panne wird die Motorhaube geöffnet und man wartet im geschlossenen Fahrzeug auf den Pannenhelfer.
  • In Ballungsräumen rund um die Großstädte gibt es so genannte "Car Pool Lanes". Das sind Fahrspuren auf Interstate Highways, die nur von Bussen, Taxis und Autos mit mindestens zwei oder mehr Insassen benutzt werden dürfen. Diese Fahrspuren sind ausgeschildert und mit Rauten markiert und befinden sich meist ganz links außen.
  • Bei Polizeikontrollen geht es etwas anders zu als hierzulande. Wenn sich ein Polizeiauto mit Blaulicht oder Sirene nähert, halten Sie an, stellen den Motor ab und öffnen das Wagenfenster. Die "Cops" legen Wert darauf, Ihre Hände deutlich sehen zu können.
  • In den USA markieren die Farben an den Bordsteinkanten verschiedene Park- und Haltezonen:
    Rot: Halteverbot
    Gelb: Loading Zone - Ladezone für Lieferwagen
    Gelb und Schwarz: LKW-Ladezone
    Blau: Parkplatz für Behinderte
    Grün: 10 Minuten Parken
    Weiß: Passenger Loading Zone - nur Ein- und Aussteigen
  • Alkohol am Steuer: Es ist prinzipiell verboten, unter Alkoholeinfluß ein Fahrzeug zu führen, wenn dadurch das Fahrverhalten beeinträchtigt wird (DUI, driving under influence). Es gibt zwar einen Grenzwert von 0,8 Promille, es ist aber dringend davon abzuraten, zu fahren, wenn man Alkohol getrunken hat. Alkoholtests und Blutproben werden rigiros angewendet. Für Anfänger und unter 21-jährige gilt 0,0 Promille.
    Angebrochene Alkoholika dürfen nur im Kofferraum transportiert werden. In Wohnmobilen müssen sie sich außer Reichweite des Fahrers befinden. Unter 21-jährige dürfen keinen Alkohol mit sich führen.
  • Ach ja: Wer seinen Müll aus dem Autofenster entsorgt (sei es auch nur eine Zigarettenkippe) muss mit einer empfindlichen Strafe rechnen, wenn er erwischt wird. Die Höhe ist regional sehr unterschiedlich und reicht von billigen $50 bis zu $1000!

Wichtig zu wissen: Am Stoppschild anhalten? Interessante Regelung am 4-way-stop

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